Mein zweiter Marathon in Berlin war nicht minder erfolgreich:-)
Nach dem Berlin-Marathon brauchte ich fast zwei Tage um mich einigermaßen zu erholen und die Birne freizubekommen. Dieses Mal waren die Auswirkungen einfach zu heftig!
Aber mal alles schön der Reihe nach.
Die Anreise verlief völllig normal. Nach einer gemütlichen Fahrt sind wir am Freitag um 13 Uhr auf der Marathonmesse angekommen und hier ging der Wahnsinn gleich los. Massen an aufgeregten Läufern schoben sich durch den ehemaligen Flughafen Tempelhof.
Da liegt mir doch der Kaffeeklatsch in Bissendorf mehr. Viele Läufer suchen sich leider den größten Marathon Deutschlands für ihr Debüt aus. Das führt dazu, dass die ganze Hauptstadt zwei Tage lang still steht, weil viele Debütanten wie aufgeschreckte Hühner durch die Gegend laufen und meinen, dass sie der Nabel der Welt seien. Das ist unter anderem einer der Gründe, warum das mein letzter Start in Berlin war.
Die Pasta-Party am Vorabend war klein aber fein und mit einem wohltemperierten Grappa zum Abschluss 🙂
Der Marathontag begann recht früh. Das obligatorische Racebooker-Foddo sollte nämlich 70 Minuten vor dem Start erfolgen. Zum Glück bekam ich im Hotel bereits eine Stunde vor dem Frühstücksbeginn 2 Brötchen mit Marmelade, O-Saft und Kaffee. Das sollte erstmal reichen. Da ich nur noch wenig Isoliermasse mein Eigen nennen darf und es morgens nicht gerade warm ist, musste mein alter Hoodie von Russel herhalten. Den konnte ich im Startbereich dann beruhigt entsorgen. Das Teil ist noch ein überflüssges Überbleibsel aus meiner 137 kg-Vergangenheit.
Zum Racebooker-Foddo sind dann erfreulich viele Bekannte eingetrudelt.
Bis zum Start hatten wir noch reichlich Zeit für ein paar Gespräche und einige Faxen.
„Pünktlich“ um 9:38 Uhr ging es dann auf die Strecke. In Berlin laufen halt ein paar Läufer mehr mit und dann dauert es erstmal einige Zeit, bis auch der Block H endlich auf die Strecke durfte. Wir waren anfangs noch sage und schreibe 5 Racebooker, die zumindest die ersten Kilometer zusammen gelaufen sind. Zuerst hatte sich Petra und kurze Zeit später auch Michael schnellen Schrittes verabschiedet. Tanja, Steffie und ich blieben noch übrig. Für Steffie war es das Marathon-Debüt und Tanja lief bereits ihren 2. Marathon.
Für mich ist der Berlin-Marathon eher zufällig zustande gekommen und mehr aus der Euphorie nach dem Bremen-Marathon im letzten Jahr entstanden. Ende August bin ich bereits den Osnabrücker Landmarathon gelaufen. Zwei Wochen später stand eine Radtour über 10 Tage und 604 km auf dem Zettel und weitere 6 Tage schon wieder einen Marathon. Ob das gut geht?
Tanja und ich liefen sehr konstant Kilometer um Kilometer. Wie immer waren sehr viele Zuschauer und Musikgruppen an der Strecke und machten gut Stimmung, das motivierte mich immer wieder. Die interessanten Gespräche mit Tanja taten ihr übriges. Bei KM 39 merkte ich meine Beine dann aber doch etwas zu heftig und ich musste Gehpausen einlegen. Als ich das Brandenburger Tor endlich sah, musste ich einfach weiter laufen, durchgehen geht gar nicht!
Nach dem Lauf habe ich am Erdinger Mobil noch Michael und Sabrina getroffen und bin dann schnurstraks zum Hotel. Meine Beine wollten einfach nicht mehr.
Am Abend mussten meine unteren Extremitäten dann doch noch ein paar Meter herhalten. Aber was mache ich nicht alles für einen guten Zaziki 🙂
Fazit: Der Berlin-Marathon ist top organisiert und die vielen Zuschauer und Bands machen eine unvergleichliche Stimmung, aber die negativen Punkte (Strecke hat akut viele Schlaglöcher, das Preis-/Leistungsverhältnis ist mehr als miserabel, das schlechte Verhalten vieler Mitstreiter) überwiegen leider doch, sodass es auch mein letzter Marathon dort war.
Datum: 27. September 2015 um 9:38 Uhr
Strecke: 42,195 (Marathon)
Laufzeit: 5:07:50 Stunden
Ziel: genießen
Wetter: Sonne, SW, 2 m/s, 15-19 Grad
Pingback: Run the Line – Das Erlebnis zählt… nicht das Ergebnis! | Morgenläufer