Permalink

0

Streak-Tag 70: Nachdenkliche Lockerungsrunde

Beim heutigen Lockerungslauf hatte ich ein wenig Zeit über die ersten vier Monate meines Sportjahres 2015 nachzudenken.

Mein einziger Wunsch für 2015 war, dass ich endlich mal ein ganzes Jahr lang verletzungs- bzw. krankheitsfrei bleibe. Im Januar hat das Vorhaben ganz gut geklappt. Die Vorbereitung auf den Kevelaer-Marathon lief planmäßig. Beim Lauf selbst hat das Wetter zwar nicht mitgespielt, aber unter den widrigen Umständen war ich mit dem Ergebnis doch mehr als zufrieden. Danach war eine kurze Regenerationsphase von 5 Tagen angesagt, bevor ich mit den Vorbereitungen auf den Marathon in Bad Salzuflen Ende Februar begann. Auch hier verlief das Training planmäßig.

Allerdings nur bis zu meinem Geburtstag am 9. Februar. An dem Tag wurde ich nicht nur 51 Jahre alt. Beim morgendlichen Lauf meldete sich ein alter „Bekannter“ in Form meines Schraubstockes wieder. So nenne ich die Schmerzen, die durch eine Angina Pectoris aufgrund von Gefäßverengungen des Herzens hervorgerufen werden. Zwei Überprüfungsläufe später hatte ich dann die Gewissheit, dass es wieder die Brustenge war. Meine Marathonvorbereitung war in dem Moment auf abrupte Art und Weise im wahrsten Sinne des Wortes gelaufen. Zum Glück hatte ich zwei Tage später bereits einen Termin bei einem Kardiologen und weitere vier Tage später lag ich schon auf dem Herzkatheder-Tisch. Seltsamerweise förderte die Untersuchung nichts zu Tage. Im Gegenteil! Durch mein Training (laufen und radeln) bildeten sich weitere Kollaterale, sodass die noch verengten Bereiche (8 Veregnungen zwischen 30 und 80 % sind noch da) deutlich entlastet wurden. Beide konsultierte Kardiologen waren ratlos und verschrieben mir erst einmal Nitro-Tabletten, damit sich die verengten Gefäße wieder erweitern. Die ersten Tabletten brachten nicht die gewünschte Wirkung. In der Folge erwies sich das 2. Medikament (Ranexa) als Volltreffer. Meine vierte Serie begann ich am 21. Februar. Langsam aber sicher konnte ich die Umfänge wieder steigern. Um meine Kondition einigermaßen zu halten, unternahm ich im März an nahezu jedem Wochenende längere Radtouren. Schließlich hatte ich für den Tangermünder Elbdeichmarathon einen Freistart bei Krombacher erhalten. Des Weiteren lockte ein schönes Wochenende mit lieben Lauffreunden.

Der Elbdeichmarathon lief besser als erwartet. Lag es an der Laufbegleitung von Uwe-Heinz oder an der Radtour, die ich am Vortrag über 57 Kilometer unternahm? Egal, Tangermünde war eingetüttet und wir hatten eine Menge Spaß. Bis zum nächsten Lauf blieb nicht allzuviel Zeit zur Regeneration, da der Darß-Marathon genau zwei Wochen später stattfand. Auch hier war am Vortag wieder eine Radtour über 59 km angesagt. Der Lauf selbst war erstaunlich gut. Leider lief ich wieder mit einem Messer zwischen den Zähnen, sodass ich von einem entspannten Lauf nicht sprechen kann. Irgendwie habe ich immer noch diese Macke mit den Bestzeiten und dergleichen.

Aus diesem Grunde werde ich meine Marathons in Zukunft anders angehen. Mein Ziel, in jedem Bundesland einen Marathon zu laufen, bleibt bestehen. Schließlich stehen bereits 9 Bundesländer auf der Uhr. Um mein Messer (Ehrgeiz) zu unterdrücken habe ich mich bei Ziel-60 angemeldet. Vielleicht ist genau das die richtige Methode für mich, ruhiger zu werden. Meine Pumpe wird es mir danken.

Trotz der Probleme mit der Brustenge hat sich doch einiges an Traingseinheiten angesammelt. In den ersten 4 Monaten des Jahres habe ich bei 113 Laufeinheiten 943 Kilometer zurückgelegt sowie insgesamt 623 Radkilometer in den Beinen.

Datum: 1. Mai 2015 um 14:12 Uhr
Strecke: 5,37 (Hotel)
Laufzeit: 36:39 Minuten
Trainingstyp: Regenerationslauf
Ø Herzfrequenz: 131
Wetter: überwiegend bewölkt, NW, 3 m/s, 10 Grad

Schreibe einen Kommentar