Sonntag, 02.10.2011 um 9:46 Uhr
Hitziger Heim-Marathon……….
Die Vorzeichen für den 6. Marathon in meiner Heimatstadt waren alles andere als positiv. Durch die ständigen Probleme mit meiner linken Achillessehne war seit dem Wolfsburg-Marathon überhaupt nicht an Training zu denken. Ich bin meistens die Mindeststrecke gelaufen, damit meine Serie nicht reisst. Dieser Zustand führte zur Frustation und die manifestierte sich in immer neue Süssigkeits-Attacken. Also ist mein Gewicht auch wieder annährend an das Niveau vom Hannover Marathon heran gekommen. Aber die Vorfreude auf einen Lauf mit zwei lieben Fories und schönes Wetter waren genug Motivation, das Abenteuer Bremen mit einer nicht stattgefundenen Vorbereitung trotzdem anzugehen. Meine Erwartungen waren auch entspechend niedrig. Hauptsache ankommen!
Die Ausgabe der Startunterlagen wurde in diesem Jahr erstmals in das Swisshotel am Hillmannplatz verlegt. Am Freitag bin ich dann frohen Mutes zur Akkreditierung (so nennt man die Startunterlagenausgabe in Bremen) ins Swisshotel. Mit der Auswahl des Ortes hatte der Veranstalter eigentlich alles besser machen wollen und trat damit so richtig ins Fettnäpfchen. Dadurch, dass die Teilnehmer aller Strecken durch eine Tür mussten und sich bereits viele Läufer angestellt hatten, ging die Schlange über die gesamte erste Etage. Über 100 Teilnehmer standen sich in dem Rondell die Beine in den Bauch. Da ich mir schon denken konnte, dass die meisten Schlangesteher nur Folklore-Läufer sind, habe ich mich durchgefragt und schwups waren nur noch 15 Marathonis vor mir in der Schlange. Dort lernte ich ein Pärchen kennen, das den Bremen-Marathon zu einen Wochenurlaub in der Hansestadt nutzte. Also Stadt Bremen, hier geht was!
Am Lauftag war ich doch sehr motiviert. So ein Marathon ist ja schließlich kein Kindergeburtstag und erst recht nicht bei den zu erwartenden Temperaturen von 25 Grad sowie Dauersonnenschein. Pünktlich stand ich im Startblock ganz hinten und traf auch Christel rechtzeitig. Leider war meine Hof-Fotografin bereits an den Start gepilgert, so dass es kein KMFT-Foto gab. Kurz vor dem Start gesellte sich noch Olaf zu uns. Den wackeren Bremer haben Christel und ich bereits in Hannover kennengelernt. Pünktlich um 9:45 Uhr wurde die siebte Auflage des Marathons in Bremen angeschossen. Wir Drei sind dann ganz locker von hinten gestartet. Ein paar Meter nach der Startlinie wurden wir mit einem „da ist ja meine Familie“ begrüßt. Es war Uwe-Heinz, der sich aus dem Läuferdorf auf die Strecke gemacht hatte. Jetzt kann es losgehen. Christel und Uwe-Heinz sind dann auch locker schnackend und recht flott von dannen gezogen. Olaf und ich schauten zwischendurch immer wieder auf die Uhr und korrigierten unsere Geschwindigkeit. Schließlich hatte ich nicht trainiert und wollte keinesfalls überpacen. Nach ca. 5 Kilometern sah ich unsere Fories ein paar hundert Meter vor mir und holte zu ihnen auf. Schließlich wollten wir ja eigentlich in der Gruppe laufen.
Bis zum Hammermann waren wir auch größtenteils in der Forengruppe unterwegs. Christel musste zwischenzeitlich immer mal wieder abreissen lassen. Kein Wunder, hatte sie doch den Marathon von Berlin noch frisch in den Knochen. Aber bei jeder musikalischen Unterstützung ist sie dann locker wieder an uns vorbei gelaufen. Bei KM 30 sahen wir Christel nicht mehr und bei KM 34 ließ ich dann abreissen. Uwe-Heinz zog unverdrossen weiter. Mir war es zu dem Zeitpunkt einfach zu heiß und es gab einige Kilometer lang keinen Schatten. Bis zum Weserstadion bin ich immer wieder gegangen. Kurz hinter dem Stadion holte mich Christel ein und sie lief mit Olaf weiter. Der hatte sich nämlich ganz langsam an mir vorbei geschoben. Ich selbst war völlig ausgebrannt und zeitweise war mir sogar schwindelig. Da ich gut in der Zeit war, wollte ich es bei einer ruhigen Beendigung meines 23. Marathons belassen. Kurz vor dem Ziel musste ich aber doch noch die Hufe schwingen. Durchs Ziel gehen geht gar nicht 🙂
Gleich nach den Ziel wurde mir die obligatorische Medaille von einer Cheerleaderin der Hearts überreicht. Welch Zufall! Als Christel mir gleich im Anschluss an die Medaillenübergabe ein Erdinger überreichte, war der Gipfel erreicht. Zusammen sind wir zur Zielverpflegung marschiert. Hier habe ich ganz schön gestaunt. Es gab nämlich nicht nur Obst, Wasser und reichlich Erdinger, sondern auch Fruchtsaftschorlen sowie Brezel und Quarkbälle im Überfluss. Tja, Wolfsburg, so geht Marathon heute!
Fazit: Ein heisser, aber trotzdem schöner Marathon. Die Organisation wird, mit Ausnahme der Startunterlagenausgabe, immer besser und die Zuschauer immer zahlreicher. Weiter so Bremen!
Strecke: 42,195 km
Zeit: 5 Stunden, 6 Minuten und 59 Sekunden
Pace: 7 Minuten und 11 Sekunden
Wetter: Sonne, Wind SO, 2 m/s, 16-25 Grad