Sonntag, 19.09.2010 um 9:01 Uhr
Geschafft!
Zwar bin ich heute die schlechteste Zeit überhaupt für einen Marathon gelaufen. Aber ich bin sehr stolz auf mich, dass ich meinen Heimat-Marathon in meinem Zustand überhaupt gefinisht habe.
Aufgrund des immer noch nicht richtig verheilten Muskelfaserrisses konnte ich in den letzten Wochen auch nicht nach Plan trainieren. An den letzten drei Wochenenden habe ich gerade mal die langen Knochenläufe (24 bis 31 KM) auf die Reihe bekommen. Ich hatte zu wenig trainiert und außerdem auch noch zu viele Kilo (106,65 kg) auf den Rippen. In der Hoffnung, dass die drei längeren Trainingsläufe für einen ganzen Marathon reichen bin ich dann auch den Bremen-Marathon angegangen. Mein Plan sah vor, dass ich mich ganz hinten aufstelle, mir einen Laufpartner schnappe und eine Pace von 7:00 Minuten laufe. Hauptsache durchkommen!
So lief es dann auch. Im Startbereich habe ich Sabine aus Hannover kennengelernt. Sie hatte sich den Bremen-Marathon als Premierenlauf ausgeguckt. Wir liefen dann auch die ersten Kilometer in meiner Ziel-Pace. Am Ende der Martinistraße sah ich dann ein sehr seltenes Phänomen. Der Pace-Maker für die 5:00 Stunden hat seinen Vorläufer für 4:45 Stunden überholt. Seine Begründung war, dass der andere zu langsam wäre. Im weiteren Verlauf des Marathons hat der 5er-Pace-Maker sich dann auch nicht gerade vorbildlich verhalten und andere Läufer überholt, die noch in seinem Bereich liefen. Sabine und ich haben die Kilometer nur so runtergespult. Bei unserem Dauergespräch merkte ich auch meinen lädierten Oberschenkel nicht. Der 5er-Pace-Maker hat uns dann bei KM 25 eingeholt, obwohl wir sechs Minuten unterhalb seiner Zeit waren. Bis KM 36 sind wir drei dann zusammen gelaufen. Wir haben mindestens 20-25 Läufer überholt. Das einige von ihnen sauer auf den zu schnellen Pace-Maker waren, ist dann auch nur allzu verständlich. Schließlich muss man sich auf seine Zielzeit verlassen können. Aber Michael meinte nur, dass er ja jetzt sowieso zu schnell wäre. Er ist dann so bei 4:50 Stunden ins Ziel gekommen. Von KM 36 bis 39 haben sich dann einige Läufer über Michael beschwert, da sie jetzt gar keine Orientierung mehr hatten. Ab KM 37 schmerzte mein rechter Oberschenkel und ich beruhigte ihn immer wieder mit kleinen Gehpausen. Bis zum Ziel lief das Geh- und Laufspiel dann weiter.
Im Ziel war ich überglücklich meinen Heim-Marathon überhaupt geschafft zu haben. Leider habe ich meine Zielzeit von 4:57:30 Stunden nicht geschafft 😉
Fazit: Ein guter Lauf bei einem schönen Marathon. Verpflegung und Helfer waren wieder einmal vorbildlich. Die Verlegung des Start- und Zielbereiches vor unser historisches Rathaus ist eine Augenweide beim Zieleinlauf und bei der Startvorbereitung.
Strecke: 42,195 km
Zeit: 4 Stunden, 52 Minuten und 8 Sekunden
Pace: 6 Minuten und 52 Sekunden
Wetter: heiter bis wolkig, Wind SW, 7 m/s, 15 Grad